Tuesday, August 12. 2014
PAPST FRANZISKUS AN DEN ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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15:00
Comments (0) Trackbacks (7) PAPST FRANZISKUS AN DEN UN-GENERALSEKRETÄR UND DETAILLIERTE VERURTEILUNG DES IS-TERRORS IM IRAK DURCH DEN VATIKAN
Die beiden äußerst bedeutsamen neuen Dokumente des Heiligen Stuhles (= des Vatikan = des Papstes) zum salafistisch-islamistischen Terrorregime im Irak und in Syrien übernehme ich heute von den Internetseiten desselben Heiligen Stuhles einerseits in der angebotenen deutschen Übersetzung und andererseits als französischen Ausgangstext für meine selbst hergestellte deutsche Übersetzung. Leider gibt es die beiden Dokumente nicht in türkischer Sprache auf den Vatikanseiten, was sehr wichtig wäre. Als Völkerrechtssubjekt hat der Papst nicht nur eine Verantwortung für alle Christen auf dem ganzen Erdkreis, sondern für alle Menschen und den immer wieder neu zu erkämpfenden gerechten Frieden auf derselben Erde. Ein selbsternannter IS der durch zahllose Faktoren und Schuldige entstandenen Terrorgruppe QSIS oder ISIS oder ISIL kann niemals völkerrechtliche oder faktische Anerkennung finden. Schon am 18. Juni 2014, also vor knapp zwei Monaten, hatte das türkische Religionsamt schriftlich und in acht Sprachen per Video veröffentlichen lassen: "Ein Gebilde, das auf den bei Interessensgefechten zum Opfer gefallenen unschuldigen Menschen, Kindern, Frauen und vertriebenen Menschen errichtet wurde, kann nicht mit dem Islam vereint werden. So etwas ist inakzeptabel." Lesen wir heute den Brief des Heiligen Vaters Papst Franziskus und die Erklärung des ihn repräsentierenden und hier zuständigen Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog:
1. SCHREIBEN DES HEILIGEN VATERS PAPST FRANZISKUS AN DEN UN-GENERALSEKRETÄR ZUR LAGE IM NORDIRAK An Seine Exzellenz Herrn Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen Traurigen Herzens und voller Sorge habe ich die dramatischen Ereignisse der letzten Tage im Nordirak verfolgt, wo Christen und andere religiöse Minderheiten zur Flucht aus ihren Häuser gezwungen wurden und die Zerstörung ihrer Gotteshäuser und des religiösen Erbes mitansehen mussten. Tiefbewegt von ihrem Leid habe ich den Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Seine Eminenz Fernando Kardinal Filoni, der päpstlicher Vertreter meiner Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. beim irakischen Volk war, gebeten, meine geistige Nähe und meine Sorge sowie die der ganzen katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen in Bezug auf das unerträgliche Leid derer, die lediglich in Frieden, Harmonie und Freiheit im Land ihrer Vorfahren leben möchten. In demselben Geist schreibe ich Ihnen, Herr Generalsekretär, und stelle Ihnen die Tränen, das Leiden und die Schreie der Verzweiflung der Christen und der anderen religiösen Minderheiten des geliebten Landes Irak vor Augen. Während ich meinen dringenden Appell an die Internationale Gemeinschaft erneuere, aktiv zu werden, um die jetzige humanitäre Tragödie zu beenden, ermutige ich alle zuständigen Einrichtungen der Vereinten Nationen, insbesondere die für Sicherheit, Frieden, humanitäres Völkerrecht und Flüchtlingshilfe verantwortlichen, ihre Anstrengungen in Übereinstimmung mit der Präambel und den betreffenden Artikeln der Charta der Vereinten Nationen fortzusetzen. Die gewaltsamen Angriffe, die über den Nordirak hinweggehen, müssen die Gewissen aller Männer und Frauen guten Willens aufrütteln und sie zu konkreten Taten der Solidarität veranlassen, indem sie die von Gewalt betroffenen oder bedrohten Menschen schützen und die notwendige und dringende Hilfe für die vielen Vertriebenen gewährleisten sowie deren sichere Rückkehr in ihre Städte und ihr Zuhause. Die tragischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts und das Grundverständnis der Menschenwürde verpflichten die Internationale Gemeinschaft, insbesondere mit Hilfe der Normen und Instrumente des Völkerrechts alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die systematischen Gewaltakte gegen ethnische und religiöse Minderheiten zu stoppen und weiterer Gewalt vorzubeugen. Im Vertrauen darauf, dass mein Appell, den ich mit dem der orientalischen Patriarchen und der anderen religiösen Führungspersönlichkeiten vereine, eine positive Antwort finden wird, nehme ich die Gelegenheit wahr, Sie, Exzellenz, erneut meiner vorzüglichen Hochachtung zu versichern. Aus dem Vatikan, 9. August 2014 FRANZISKUS [ENDE DES IRAK-BRIEFES SEINER HEILIGKEIT PAPST FRANZISKUS AN SEINE EXZELLENZ BAN KI-MOON] 2. ERKLÄRUNG DES PÄPSTLICHEN RATES FÜR DEN INTERRELIGIÖSEN DIALOG [vom heutigen Tage, 12. August 2014, gegen den IS-Terror] Die ganze Welt ist mit ungläubigem Staunen Zeuge dessen geworden, was mittlerweile als "die Wiederherstellung des Kalifats" bezeichnet wird, das am 29. Oktober 1923 durch Kemal Atatürk, den Gründer der modernen Türkei, abgeschafft worden war. Die Ablehnung dieser "Wiederherstellung" durch die Mehrheit der islamischen Institutionen religiöser und politischer Art hat die Dschihadisten des "Islamischen Staates" nicht daran gehindert, unbeschreibliche Verbrechen zu begehen und dies auch weiterhin zu tun. Dieser Päpstliche Rat, weiters alle, die im Interreligiösen Dialog engagiert sind, die Anhänger aller Religionen sowie die Männer und Frauen guten Willens können gar nicht anders diese menschenunwürdigen Praktiken unzweideutig anzuprangern und zu verurteilen, nämlich: - die Abschlachtung von Menschen aus dem einzigen Motiv ihrer Religionszugehörigkeit heraus; - die grauenhafte Praxis der Enthauptung, der Kreuzigung und des Aufhängens von Leichen auf den öffentlichen Plätzen; - die den Christen und Jesiden aufgezwungene Wahl zwischen der Konversion zum Islam, der Zahlung eines Tributs (jizya) oder der Auswanderung; - die Zwangsvertreibung zehntausender Menschen, unter denen sich Kinder, Alte, schwangere Frauen und Kranke befinden; - die Entführung junger Mädchen und von Frauen, die der jesidischen und christlichen Gemeinschaft angehören, als Kriegsbeute (sabaya); - die Auferlegung der barbarischen Praxis der Infibulation (Genitalverstümmelung); - die Zerstörung der christlichen und muslimischen Kultstätten und Mausoleen; - die erzwungene Besetzung oder Entweihung von Kirchen und Klöstern; - die Abnahme von Kreuzen und von anderen religiösen Symbolen des Christentums sowie von Symbolen anderer Religionsgemeinschaften; - die Zerstörung des christlichen religiös-kulturellen Erbgutes unschätzbaren Werte; - die niederträchtige Gewaltausübung mit dem Ziel, die Menschen zu terrorisieren, um sie zur Aufgabe oder Flucht zu zwingen. Kein Grund wird jemals eine solche Barbarei rechtfertigen können und mit Sicherheit auch keine Religion. Es handelt sich um eine extrem schwerwiegende Beleidigung gegenüber der Menschheit und gegenüber Gott, der ihr Schöpfer ist, wie Papst Franziskus es oft in Erinnerung gerufen hat. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass Christen und Muslime zusammenleben konnten - es ist wahr, mit Höhen und Tiefen - und im Laufe dieser Jahrhunderte eine Kultur des Zusammenlebens und eine Zivilisation schufen, auf die sie stolz sind. Dies ist im übrigen die Basis, auf der in den vergangenen Jahren der Dialog zwischen Christen und Muslimen fortgeführt wurde und sich vertiefte. Die dramatische Lage der Christen, der Jesiden und der anderen religiösen und ethnischen Minderheiten der Zahl nach im Irak erfordert eine klare und mutige Stellungnahme von Seiten der Religionsverantwortlichen, vor allem der muslimischen, von Seiten der im interreligiösen Dialog engagierten Menschen und von Seiten aller Personen guten Willens. Alle müssen übereinstimmen in der ohne jede Zweideutigkeit vorzunehmenden Verurteilung dieser Verbrechen und beim Anprangern der Anrufung der Religion zur Verbrechensrechtfertigung. Welche Glaubwürdigkeit werden die Religionen, ihre Anhänger und ihre leitenden Verantwortlichen ansonsten haben? Welche Glaubwürdigkeit wird dann noch der interreligiöse Dialog haben können, der in diesen letzten Jahren geduldig weitergepflegt wurde? Die Religionsverantwortlichen sind auch aufgerufen, ihren Einfluss bei den Regierenden geltend zu machen zur Beendigung dieser Verbrechen, zur Bestrafung jener, die sie begehen, und zur Wiederherstellung eines Rechtsstaates auf dem gesamten Gebiet: alles, um die Heimkehr der Vertriebenen sicherzustellen. Indem die Notwendigkeit einer Ethik zur Verwaltung menschlicher Gesellschaften in Erinnerung gerufen wird, werden dieselben Religionsverantwortlichen nicht zu unterstreichen versäumen, dass die Unterstützung, die Finanzierung und die Bewaffnung des Terrorismus moralisch verwerflich ist. Nachdem dies gesagt ist, dankt der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog all jenen Männern und Frauen, die bereits zuvor ihre Stimmen erhoben haben, um den Terrorismus anzuprangern, vor allem jenen Terrorismus, der die Religion missbraucht, um sich zu rechtfertigen. Vereinen wir also unsere Stimmen mit jener von Papst Franziskus: «Der Gott des Friedens erwecke in allen ein echtes Verlangen nach Dialog und Versöhnung. Gewalt besiegt man nie mit Gewalt. Gewalt besiegt man mit dem Frieden!». [ENDE MEINER DEUTSCHEN ÜBERSETZUNG DER VATIKAN-ERKLÄRUNG GEGEN DEN IS-TERROR AUS DEM FRANZÖSISCHEN ORIGINALTEXT.] Dazu kommt mir nur noch eines in den Sinn: vor knapp zwei Jahren besuchte Benedikt XVI. den Libanon. Hätten seit damals alle Nationen, Politiker und Religionsverantwortlichen auf ihn gehört, dann gäbe es diese oben benannten unbeschreiblichen Leiden im Nahen Osten nicht. Am 14. September 2012 unterschrieb der Papst damals mit dem nachsynodalen Apostolischen Schreiben Ecclesia in Medio Oriente eine Passage, die seither mein Motto gegen jeden religiösen Fundamentalismus darstellt: "30. Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten, die Begabung einiger zur Manipulation und ein mangelhaftes Verständnis der Religion bilden unter anderem die Basis für den religiösen Fundamentalismus. Dieser sucht alle religiösen Gemeinschaften heim und lehnt das jahrhundertealte Zusammenleben ab. Aus politischen Gründen sucht er – manchmal mit Gewalt – die Macht über das Gewissen der einzelnen und über die Religion zu gewinnen. Ich appelliere an alle jüdischen, christlichen und muslimischen Religionsführer der Region, danach zu streben, durch ihr Beispiel und ihre Lehre alles zu tun, um diese Bedrohung auszumerzen, die unterschiedslos und tödlich die Gläubigen aller Religionen ergreift. 'Geoffenbarte Worte, heilige Schriften oder den Namen Gottes zu gebrauchen, um unsere Interessen, unsere – so leicht willfährige – Politik oder unsere Gewalttätigkeit zu rechtfertigen, ist ein sehr schwerer Fehler.'(Anmerkung 23: BENEDIKT XVI., Ansprache anlässlich der Begegnung mit den Mitgliedern der Regierung, Vertretern der staatlichen Institutionen, mit dem Diplomatischen Korps und mit Vertretern der wichtigsten Religionen, Cotonou [19. November 2011]: AAS 103 [2011], S. 820.)" Und so hoffe ich sehr, dass die römische Nahost-Bischofssynode des Jahres 2010 in irgendeiner Weise eine sinnvolle Fortsetzung finden kann und dass wir in der Zeit des mit dem 15. August wieder beginnenden Frauendreißigers besonders für die verfolgten religiösen Minderheiten beten und spenden! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik Thursday, January 30. 2014
RÜCKERINNERUNG (V): REISE VON ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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19:00
Comments (0) Trackbacks (4) RÜCKERINNERUNG (V): REISE VON BENEDIKT XVI. IN DIE TÜRKEI / GEMEINSAME ERKLÄRUNG MIT PATRIARCH BARTHOLOMAIOS
Am 25. November 2013 unterzeichnete Papst Franziskus zum ersten Mal selbst die Botschaft an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. zum Hochfest des heiligen Apostels Andreas. Und in meinem Blogbuch setze ich dazu passend die Erinnerungseinträge für den Apostolischen Besuch von Papst Benedikt XVI. in der Türkei vor mehr als sieben Jahren fort (28. November bis 1. Dezember 2006) und übernehme heute im (inhaltlich) nunmehr fünften Erinnerungseintrag die damalige Ansprache von Benedikt XVI. bei der Feier der Göttlichen Liturgie in der Patriarchalkirche St. Georg im Phanar sowie sogleich die damalige Gemeinsame Erklärung mit demselben Patriarch Bartholomaios, jeweils in der vom Heiligen Stuhl hergestellten deutschen und türkischen Übersetzung. Gemeinsame Erklärungen sind ja eine gute Tradition ehrlicher Ökumene, wie auch an der wenige Monate danach, nämlich am 16. Juni 2007 unterzeichneten Gemeinsamen Erklärung von Benedikt XVI. und Erzbischof Chrysostomos II. gut erkennbar war und ist.
RÜCKERINNERUNG AN DIE APOSTOLISCHE REISE VON PAPST BENEDIKT XVI. IN DIE TÜRKEI (V): A) ANSPRACHE BEI DER FEIER DER GÖTTLICHEN LITURGIE ZUM ANDREASFEST Patriarchalkirche St. Georg im Phanar, İstanbul Donnerstag, 30. November 2006 Diese Göttliche Liturgie, die am Fest des heiligen Apostels Andreas, des Schutzheiligen der Kirche von Konstantinopel, gefeiert wurde, führt uns zur Urkirche zurück, in die Zeit der Apostel. Das Markus- und das Matthäusevangelium berichten, wie Jesus die beiden Brüder Simon, dem Jesus den Beinamen Kephas oder Petrus gab, und Andreas berufen hat: »Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen« (Mt 4,19; Mk 1,17). Das vierte Evangelium zeigt darüber hinaus Andreas als den Erstberufenen, »ho protoklitos«, wie ihn die byzantinische Tradition nennt. Es ist Andreas, der seinen Bruder Simon zu Jesus führt (vgl. Joh 1,40 ff.). Heute können wir in dieser Patriarchalkirche des heiligen Georg noch einmal die Gemeinschaft und die Berufung der beiden Brüder Simon Petrus und Andreas erfahren, in der Begegnung zwischen dem Nachfolger des Petrus und seinem Bruder im Bischofsamt, dem Oberhaupt dieser Kirche, die der Überlieferung nach vom Apostel Andreas gegründet wurde. Unsere brüderliche Begegnung unterstreicht die besondere Beziehung, welche die Kirchen Roms und Konstantinopels als Schwesterkirchen miteinander verbindet. Mit herzlicher Freude danken wir Gott dafür, daß er der Beziehung, die sich seit dem denkwürdigen Treffen zwischen unseren Vorgängern, Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras, im Januar 1964 in Jerusalem entwickelt hat, neue Lebenskraft verleiht. Ihr Briefwechsel, der in einem Band mit dem Titel Tomos Agapis veröffentlicht wurde, gibt Zeugnis von der Tiefe der Verbundenheit, die zwischen ihnen wuchs, einer Verbundenheit, die sich in der Beziehung zwischen den Schwesterkirchen von Rom und Konstantinopel widerspiegelt. Am 7. Dezember 1965, dem Vorabend der Abschlußsitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils, unternahmen unsere verehrten Vorgänger in der Patriarchalkirche St. Georg und in der Petersbasilika in Rom einen neuen, einzigartigen und unvergeßlichen Schritt: Sie tilgten aus dem Gedächtnis der Kirche die tragischen gegenseitigen Exkommunikationen des Jahres 1054. Auf diese Weise bestätigten sie eine entscheidende Veränderung unserer Beziehungen. Seither sind viele weitere bedeutende Schritte auf dem Weg der gegenseitigen Wiederannäherung unternommen worden. Ich erinnere insbesondere an den Besuch meines Vorgängers Papst Johannes Paul II. in Konstantinopel 1979 und an die Besuche des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in Rom. In demselben Geist soll meine heutige Anwesenheit hier das gemeinsame Bemühen erneuern, auf dem Weg zur Wiederherstellung der vollen Gemeinschaft zwischen der Kirche von Rom und der Kirche von Konstantinopel – mit der Gnade Gottes – voranzugehen. Ich kann Ihnen versichern, daß die katholische Kirche bereit ist, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Hindernisse zu überwinden und zu diesem Zweck gemeinsam mit unseren orthodoxen Brüdern und Schwestern nach immer wirksameren Mitteln der pastoralen Zusammenarbeit zu suchen. Die beiden Brüder Simon, genannt Petrus, und Andreas waren Fischer, die Jesus dazu berufen hat, Menschenfischer zu werden. Der auferstandene Herr sandte sie vor seiner Himmelfahrt zusammen mit den anderen Aposteln mit dem Auftrag aus, alle Völker zu Jüngern zu machen, sie zu taufen und seine Lehren zu verkünden (vgl. Mt 28,19 ff.; Lk 24,47; Apg 1,8). Dieser uns von den heiligen Brüdern Petrus und Andreas hinterlassene Auftrag ist bei weitem nicht vollendet. Im Gegenteil, er ist heute dringlicher und notwendiger denn je. Er betrifft nämlich nicht nur jene Kulturen, die von der Botschaft des Evangeliums nur am Rande berührt worden sind, sondern auch die europäischen Kulturen, die seit langem in der christlichen Tradition tief verwurzelt sind. Der Säkularisierungsprozeß hat den Halt jener Tradition geschwächt; ja, sie wird in Frage gestellt und sogar verworfen. Angesichts dieser Wirklichkeit sind wir zusammen mit allen anderen christlichen Gemeinschaften dazu gerufen, das Bewußtsein Europas hinsichtlich seiner christlichen Wurzeln, Traditionen und Werte zu erneuern, indem wir ihnen wieder neue Lebenskraft verleihen. Unsere Anstrengungen für den Aufbau engerer Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen sind Teil dieser missionarischen Aufgabe. Die bestehenden Spaltungen zwischen den Christen sind ein Ärgernis für die Welt und ein Hindernis für die Verkündigung des Evangeliums. Am Vorabend seines Leidens und Sterbens betete der Herr, umgeben von den Jüngern, innig darum, daß sie eins sein mögen, damit die Welt glauben könne (vgl. Joh 17,21). Nur durch die brüderliche Gemeinschaft unter den Christen und durch die gegenseitige Liebe wird die Botschaft von der Liebe Gottes für jeden Mann und jede Frau glaubwürdig werden. Jeder, der heute einen realistischen Blick auf die christliche Welt wirft, wird die Dringlichkeit dieses Zeugnisses entdecken. Simon Petrus und Andreas wurden gemeinsam dazu berufen, Menschenfischer zu werden. Aber dieselbe Aufgabe nahm für jeden der beiden Brüder verschiedene Formen an. Simon wurde trotz seiner persönlichen Schwachheit »Petrus« genannt, der »Fels«, auf dem die Kirche errichtet werden sollte; ihm wurden in besonderer Weise die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut (vgl. Mt 16,18). Sein Lebensweg sollte ihn von Jerusalem nach Antiochia und von Antiochia nach Rom führen, so konnte er in jener Stadt eine universale Verantwortung ausüben. Das Thema des universalen Dienstes Petri und seiner Nachfolger hat unglücklicherweise unsere Meinungsverschiedenheiten hervorgerufen, die wir zu überwinden hoffen, auch dank des theologischen Dialogs, der jüngst wieder aufgenommen wurde. Mein verehrter Vorgänger, der Diener Gottes Papst Johannes Paul II., sprach von der Barmherzigkeit, die den Dienst des Petrus für die Einheit kennzeichnet, eine Barmherzigkeit, die Petrus selbst als erster erfuhr (vgl. Enzyklika Ut unum sint, 91). Auf dieser Grundlage lud Papst Johannes Paul dazu ein, in einen brüderlichen Dialog einzutreten, mit dem Ziel, Wege zu finden, wie das Petrusamt – unter Wahrung seiner Natur und seines Wesens – heute ausgeübt werden könnte, um »einen von den einen und anderen anerkannten Dienst der Liebe zu verwirklichen« (ebd., Nr. 95). Es ist heute mein Wunsch, an diese Einladung zu erinnern und sie zu erneuern. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, hat vom Herrn einen anderen Auftrag erhalten, einen Auftrag, den schon sein Name nahelegte. Da er der griechischen Sprache mächtig war, wurde er – zusammen mit Philippus – der Apostel der Begegnung mit den Griechen, die zu Jesus gekommen waren (vgl. Joh 12,20 ff.). Die Tradition berichtet uns, daß er nicht nur in Kleinasien und in den Gebieten südlich des Schwarzen Meeres, das heißt also hier in dieser Gegend, missionierte, sondern auch in Griechenland, wo er das Martyrium erlitt. Der Apostel Andreas verkörpert daher die Begegnung zwischen dem Urchristentum und der griechischen Kultur. Diese Begegnung wurde vor allem in Kleinasien insbesondere dank der großen Kirchenväter Kappadokiens möglich, die die Liturgie, die Theologie und die Spiritualität sowohl der Kirchen des Ostens als auch jener des Westens bereicherten. Die christliche Botschaft ist wie das Weizenkorn (vgl. Joh 12,24) in diese Erde gefallen und hat reiche Frucht gebracht. Wir müssen zutiefst dankbar sein für das Erbe, das aus der fruchtbaren Begegnung zwischen der christlichen Botschaft und der griechischen Kultur hervorgegangen ist. Das hatte eine bleibende Wirkung auf die Kirchen des Ostens und des Westens. Die griechischen Kirchenväter haben uns einen wertvollen Schatz hinterlassen, aus dem die Kirche weiterhin alte und neue Reichtümer schöpft (vgl. Mt 13,2). Die Lehre vom Weizenkorn, das stirbt, um Frucht zu bringen, bestätigt sich auch im Leben des heiligen Andreas. Die Tradition erzählt uns, daß er dem Schicksal seines Herrn und Meisters folgte, als seine Tage in Patras in Griechenland ein Ende fanden. Wie Petrus erlitt er das Martyrium an einem Kreuz, dem Schrägkreuz, das wir heute als das Andreaskreuz verehren. Aus seinem Vorbild lernen wir, daß der Weg jedes einzelnen Christen wie der Weg der ganzen Kirche durch die Nachfolge Christi und die Erfahrung des Kreuzes zu neuem Leben führt, zum ewigen Leben. Im Lauf der Geschichte haben die beiden Kirchen von Rom und Konstantinopel oft die Lehre vom Weizenkorn erlebt. Viele Märtyrer, deren Blut nach den berühmten Worten Tertullians zum Samen für neue Christen geworden ist (vgl. Apologeticum 50,13), verehren wir gemeinsam. Mit ihnen teilen wir dieselbe Hoffnung, die die Kirche dazu verpflichtet, »zwischen den Verfolgungen der Welt und den Tröstungen Gottes auf ihrem Pilgerweg« weiterzugehen (Lumen gentium, 8; vgl. heiliger Augustinus, De civitate Dei XVIII, 51,2). Das soeben vergangene Jahrhundert hat seinerseits mutige Glaubenszeugen sowohl im Osten wie im Westen gesehen und auch heute gibt es viele solcher Zeugen in verschiedenen Teilen der Welt. Wir gedenken ihrer im Gebet und unterstützen sie auf jede nur mögliche Weise, während wir alle Verantwortlichen der Welt nachdrücklich bitten, die Religionsfreiheit als menschliches Grundrecht zu achten. Die Göttliche Liturgie, an der wir teilgenommen haben, ist nach dem Ritus des heiligen Johannes Chrysostomos gefeiert worden. Das Kreuz und die Auferstehung Jesu Christi wurden auf mystische Weise vergegenwärtigt. Für uns Christen ist dies Quelle und Zeichen einer ständig erneuerten Hoffnung. In einem antiken, als »Passion des heiligen Andreas« bekannten Text finden wir diese Hoffnung auf wunderbare Weise zum Ausdruck gebracht: »Ich grüße dich, o Kreuz: du bist geheiligt durch den Leib Christi und mit seinen Gliedern wie mit Edelsteinen geschmückt … Mögen die Gläubigen deine Freude erkennen und die Gaben, die in dir verborgen sind …« Diesen Glauben an den erlösenden Tod Jesu am Kreuz und diese Hoffnung, die der auferstandene Christus der ganzen Menschheitsfamilie schenkt, teilen wir alle, Orthodoxe und Katholiken. Mögen unser Gebet und unsere tägliche Arbeit von der brennenden Sehnsucht beseelt sein, nicht nur bei der Göttlichen Liturgie anwesend zu sein, sondern sie gemeinsam feiern zu können, um an dem einen Tisch des Herrn teilzunehmen und miteinander dasselbe Brot und denselben Kelch zu teilen. Möge unsere heutige Begegnung als Anstoß und Vorfreude auf das Geschenk der vollen Gemeinschaft dienen. Der Geist Gottes begleite uns auf unserem Weg! TÜRKISCHE ÜBERSETZUNG DES HEILIGEN STUHLES: [SEN JORJ PATRİKHANE KİLİSESİNİN KUTSAL LİTÜRJİ MERASİMİ] Kostantinopolis Kilisesinin Koruyucu Azizi Havari Andreas bayramının kutlandığı bu Kutsal Litürji bizleri Havariler dönemindeki ilk Kilise’ye geri götürüyor. Markos ve Matta’nın İncilleri İsa’nın iki kardeşi ne isimle çağırdığına değiniyor. İsa, onlara Andreas ve Simon’a Kefa veya Petrus diyerek: "Ardımdan gelin, sizleri, ağını insanlar arasına atan balıkçılar yapacağım" (Matta 4,19; Markos 1,17). Dördüncü İncil Andreas’ı, bizans geleneğinde bilindiği gibi, "o protoklitos", ilk çağrılan olarak tanıtıyor. Kardeşi Simon’u İsa’ya götüren Andreas’tır (Yuhanna 1,40). Bugün o iki kardeşin, Simon ve Petrus’un birliğini ve o çağrılarını, bir kez daha Patrikhanenin Sen Jorj Kilisesinde yaşıyoruz. Biri Petrus’un Halefi diğeri de Kardeşi Havari Andreas’ın geleneğine göre kurulmuş bu Kilise’nin başında episkoposluk görevinde bulunuyor. Bu an, kardeş olan, Roma ve Kostantinopolis Kiliselerini özel bir ilişkiyle birleştiren kardeşçe bir buluşmadır. Aralık 1964’te, Kudüs’te, haleflerimiz Papa VI. Pol ve Patrik Atenagoras’ın, anılmaya değer buluşmasının ardından bu ilişkinin gelişmesine yeniden hayat veren Allah’a içtenlikle teşekkür ediyoruz. Tomos Agapis’te yayınlanan karşılıklı yazışmalar, aralarında gelişen bağların ne denli derin olduğunu kanıtlayıp Roma ve Kostantinopolis Kardeş Kiliseleri arasındaki ilişkiye yansıyor. Vatikan Konsilinin bitiş oturum döneminin arifesi 17 Aralık 1965 günü, muhterem seleflerimiz, Sen Jorj Patriklik kilisesi ve Vatikan’ın sen Piyer Baziliği için eşi bulunmaz ve unutulmaz bir adım atarak, 1054’teki trajik anatemayı Kilise’nin hatırasından sildiler. Bununla ilişkilerimizdeki değişikliğin gerçek kararlığını gösterdiler. O zamandan beri, karşılıklı yakınlaşma yolunda birçok önemli adım atıldı. Özellikle selefim Papa II Jean Pol’ün, 1979’da Konstantinopolis’i ve Ekümenik Patrik I. Bartolomeus’un Roma’yı ziyaretini hatırlıyorum. Benim bugünkü buradaki varlığım, Allah’ın lütfuyla, Roma ve Kostantinopolis Kilisesinin tam birliğini, o aynı ruhla birliği oluşturma yolunda ilerleyebilmek ve ortak angajmanımızı yenilemek içindir. Engelleri aşmak ve bu amaçtaki pastoral işbirliğine yarar sağlayabilecek tüm yolları, ortodoks kardeşlerimizle beraber aramak için Katolik Kilisesinin bütün gayreti göstermeye hazır olduğunu sizi temin ederim. Bu iki kardeş, Petrus adını alan Simon ve Andreas, balıkçıydılar ve İsa onları insan balıkçısı olmaya çağırmıştı. Dirilmiş İsa, Göğe çıkmadan önce, vaftizle ve öğretilerini müjdeleyerek, tüm ulusları öğrencisi yapmak üzere onları da diğer Havarilerle birlikte yollamıştı (Matta 28,19, Luca 24,47, Elçilerin İşleri 1,8). Aziz kardeşlerimiz Petrus ve Pavlus’un bizlere bıraktıkları bu görev amacına ulaşmaktan çok uzak. Aksine bu görev daha da acil ve gereklidir ve sadece bu mesajla marjinal ilgisi olan kültürler değil aynı zamanda eskiye dayanan köklü Hıristiyan gelenekleri olan Avrupa kültürlerini de ilgilendiriyor. Sekülarizasyon süreci bu geleneğin gücünü zayıflatıp tartışmalara yol açarak reddetmektedir. Bu olay karşısında, Avrupa’nın öz köklerinin, geleneklerinin ve Hıristiyan değerlerinin bilincini yenilemek ve yeni bir canlılık katmak için bütün diğer Hıristiyan cemaatleri ile birlikte çağrılmaktayız. Katolik Kilisesi ile Ortodoks Kilisesi arasında daha sıkı bağlar oluşturmaktaki gayretlerimiz bu misyonumuzun bir parçasıdırlar. Hıristiyanlar arasında varolan bölünmeler dünya için bir skandal olup, İncil’i müjdelemek için bir engeldirler. Çilesinin ve ölümünün arifesinde, etrafında öğrencileri olan Rab, dünyanın inanabilmesi için, tutkuyla, onların bir olması için dua etti (Yuhanna 17,21). Allah’ın her insana olan sevgi mesajı, Hıristiyanlar arasındaki kardeşçe birlik ve karşılıklı sevgi sayesinde, inandırıcı olabilir. Günümüzde Hıristiyan dünyasına realist bir gözle bakmak isteyenler bu tür bir tanıklığa acil ihtiyaç duyulduğunu keşfedecektir. Simon Petrus ve Andreas birlikte insan balıkçıları olmaya çağrılmışlardı. İki kardeş bu aynı angajmanı farklı şekillerde uyguladılar. Simon, kişisel zayıflığına rağmen, “Petrus” olarak çağrıldı. Bu “kayanın üzerinde Kilise kurulacaktı ve ona özel bir şekilde Göklerin Egemenliğinin anahtarları emanet edildi (Matta 16,18). Petrus’un güzergâhı onu Kudüs’ten Antakya’ya ve Antakya’dan da Roma’ya götürecekti. Ve bu şekilde o şehirde evrensel sorumluluğunu icra edebilecekti. Talihsiz bir şekilde bizim farklı görüşlerimize neden olan Petrus’un ve Haleflerinin evrensel hizmet mevzusunu, umarız, son zamanlarda yeniden başlayan, teolojik diyalog sayesinde aşabileceğiz. Saygıdeğer selefim, Allah’ın Hizmetkârı Papa II. Jan Pol, Petrus’un birlik hizmetini belirleyen merhametten sözetmişti. Petrus’un kendisi bu merhameti birinci olarak yaşadı (Ut unum sint Papalık Genelgesi, 91). Bu temel üzerine Papa Jan Pol kardeşçe bir diyalog başlatma davetinde bulundu. Bu diyaloğun amacı, Petrus’un görevinin doğasına ve özüne saygı göstererek, bu görevin "iki taraftan da kabul edilen bir sevgi hizmetini gerçekleştirebilmesi için", yeni yollar saptamaktır (Ut unum sint Papalık Genelgesi, 95). Bugün bu daveti tekrar edip yenilemeyi arzuluyorum. Simon Petrus’un kardeşi Andreas’a Rab, isminin de ifade ettiği gibi, başka bir vazife vermişti. Andreas yunanca konuştuğu için, Filippus’la birlikte İsa’yı tanımaya gelen Yunanlıların Havarisi olmuştur (Yuhanna 12,20). Dinî gelenek, onun sadece Küçük Asya ve Karadeniz’in güney bölgelerinde değil, burada da ve aynı zamanda şehit olduğu Yunanistan’da da görevini sürdürdüğünü anlatıyor. Bundan dolayı, Havari Andreas ilk zamanlardaki Hıristiyanlık ve Yunan kültürünün buluşmasını temsil ediyor. Bu buluşma, özellikle Küçük Asya’da, Kapadokyadaki büyük Kilise Babaları sayesinde mümkün oldu. Onlar hem Doğu hem de Batı Kiliselerinin litürjisini, teolojisini ve ruhaniyetini zenginleştirdiler. Hıristiyan mesajı, buğday tanesinde olduğu gibi (Yuhanna 12,24) toprağa düşüp öldü ve pek çok ürün verdi. Hıristiyan mesajı ile Yunan kültürünün verimli buluşmasından ortaya çıkan bu miras için derinden müteşekkir olmalıyız. Bunun Doğu ve Batı Kiliseleri üzerinde kalıcı etkisi oldu. Yunan Kilise Babaları bizlere çok değerli bir hazine bıraktılar. Kilise halen bu hazineden hem eski hem yeni değerler çıkararak beslenmeye devam ediyor. (Matta 13, 52). Meyve vermek için ölen buğday tanesinin bizlere verdiği dersin aziz Andreas’ın hayatıyla da ilişkili olduğunu görüyoruz. Dinî gelenek, Andreas’ın, Rab’bi ve Öğretmeni İsa gibi, Yunanistan’da Patras’ta, yaşamını yitirdiğini anlatıyor. Petrus gibi, o da bir haç üzerinde şehit oldu. Bu haça günümüzde Aziz Andreas’ın haçı olarak tapınılıyor. Andreas’ın verdiği örnekten, Mesih’i ve çarmıhı örnek almanın, tüm Kilise için olduğu gibi, her Hıristiyanın da katedeceği yolu olduğu ve yeni ve ebedî bir hayata götürdüğü görülüyor. Tarih boyunca, Roma ve Kostantinopolis Kilisesi buğday tanesi tecrübesini çok sık yaşadılar. Tertulianus’un tanınan sözlerinin ifade ettiği gibi, Yeni Hıristiyanların tohumu olan birçok ortak şehidimizin kanını bizler birlikte yüceltiyoruz (Apologeticum 50,13). "Hacılığını dünyanın zulmü içinde ve Allah’ın tesellisiyle" devam ettirmek zorunda olan Kilise bu aynı ümidi şehitlerle paylaşıyor (Lumen gentium 8; cfr s. Agostino, De Civitate Dei, XVIII, 51,2). Henüz ardımızda bıraktığımız yüzyıl da, Doğu’da ve Batı’da cesur imanlı kişilerin tanıklıklarını gördü. Günümüzde de dünyanın bir çok yerinde bu tür tanıklara rastlanıyor. Onları dualarımızda ve mümkün olan her şekilde analım, destek olalım ve dünyadaki tüm liderlerden insanın temel hakkı olan din özgürlüğüne saygılı olmalarını ısrarla isteyelim. Katıldığımız bu Kutsal Liturji Aziz Yuhanna Hrizostomos’un ayin usulüne göre yönetildi. Mesih İsa’nın çarmıhı ve dirilişi mistik olarak mevcuttular. Bu biz Hıristiyanlar için sürekli yenilenen bir ümit kaynağı ve işaretidir. Aziz Andreas’ın ızdırabıyla ilgili ünlü antik metinde de bu ümit görkemle ifade ediliyor: "Mesih’in bedeniyle kutsanmış ve onca değerli taşlarla donatılmış Selam sana ey Çarmıh ... Müminler senin sevincini ve armağanlarını tanısınlar ..." Mesih İsa’nın çarmıhın üzerinde kurtaran ölümüne ve bütün insanlık ailesine sunduğu ümide duyulan inanç Ortodoks ve Katolik Kiliselerimizde aynıdır. Dualarımız ve günlük etkinliklerimiz sadece Kutsal Litürjide hazır bulunma arzusunda kalmamalı, Rab’bin tek sofrasında aynı ekmek ve aynı kupayı paylaşarak, birlikte Kutsal Litürjiyi kutlama yetkinliğine varmalıyız. Bugünkü buluşmamızın tam birliğin armağanına doğru bir dürtü ve sevinç verici bir ön belirti olmasını diliyoruz. Allah’ın Kutsal Ruh’u bu yolda bizlere eşlik etsin! B) GEMEINSAME ERKLÄRUNG VON PAPST BENEDIKT XVI. UND PATRIARCH BARTHOLOMAIOS I. »Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen« (Ps 118,24). Die brüderliche Begegnung, die wir, Benedikt XVI., Papst von Rom, und Bartholomaios I., Ökumenischer Patriarch, miteinander hatten, ist das Werk Gottes und gewissermaßen ein Geschenk von ihm. Wir danken dem Urheber alles Guten, der uns noch einmal gewährt, im Gebet und im Austausch unsere Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, daß wir uns als Brüder fühlen, und unser Engagement im Hinblick auf die volle Gemeinschaft zu erneuern. Dieses Engagement ergibt sich für uns aus dem Willen unseres Herrn und aus unserer Verantwortung als Hirten in der Kirche Christi. Möge unsere Begegnung ein Zeichen und eine Ermutigung für uns sein, dieselben Empfindungen und dieselbe Haltung der Brüderlichkeit, der Zusammenarbeit und der Gemeinschaft in der Liebe und in der Wahrheit miteinander zu teilen. Der Heilige Geist wird uns helfen, den großen Tag der Wiederherstellung der vollen Einheit vorzubereiten, wann und wie Gott will. Dann werden wir uns wahrhaft freuen und frohlocken können. 1. Wir haben uns in Dankbarkeit die vom Herrn gesegneten Begegnungen unserer verehrten Vorgänger in Erinnerung gerufen, die der Welt die Dringlichkeit der Einheit gezeigt und sichere Wege vorgezeichnet haben, um im Dialog, im Gebet und im täglichen kirchlichen Leben dorthin zu gelangen. Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras I., die als Pilger in Jerusalem waren, an dem Ort, wo Jesus Christus für das Heil der Welt gestorben und auferstanden ist, hatten danach weitere Begegnungen hier im Phanar und in Rom. Sie haben uns eine gemeinsame Erklärung hinterlassen, die ihre volle Gültigkeit behält, wenn sie betont, daß der wahre Dialog der Liebe alle Beziehungen zwischen den Menschen und zwischen den Kirchen stützen und inspirieren und »in der vollkommenen Treue zu dem einen Herrn Jesus Christus und in einem gegenseitigen Respekt der ihnen eigenen Traditionen verwurzelt sein muß« (Tomos Agapis, 195). Wir haben auch die gegenseitigen Besuche Seiner Heiligkeit Papst Johannes Pauls II. und Seiner Heiligkeit Dimitrios’ I. nicht vergessen. Eben während des Besuches von Papst Johannes Paul II., seinem ersten ökumenischen Besuch, wurde die Einsetzung der Gemischten Kommission für den theologischen Dialog zwischen der römisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche angekündigt. Sie hat unsere Kirchen in dem erklärten Ziel verbunden, die volle Einheit wiederherzustellen. Was die Beziehungen zwischen der Kirche von Rom und der Kirche von Konstantinopel betrifft, dürfen wir den feierlichen kirchlichen Akt nicht vergessen, durch den die alten gegenseitigen Exkommunikationen, die jahrhundertelang die Beziehungen zwischen unseren Kirchen negativ beeinflußt haben, aus dem Gedächtnis getilgt wurden. Wir haben aus diesem Akt noch nicht alle positiven Konsequenzen gezogen, die daraus hervorgehen können für unseren Weg zur vollen Einheit, zu dem die Gemischte Kommission einen wichtigen Beitrag leisten soll. Wir rufen unsere Gläubigen auf, durch das Gebet und durch aussagekräftige Zeichen an diesem Prozeß aktiv teilzunehmen. 2. Anläßlich der Vollversammlung der Gemischten Kommission für den theologischen Dialog, die vor kurzem in Belgrad stattfand und der von der serbisch-orthodoxen Kirche großherzig Gastfreundschaft gewährt wurde, haben wir unsere tiefe Freude über die Wiederaufnahme des theologischen Dialogs zum Ausdruck gebracht. Nach mehrjähriger Unterbrechung aufgrund verschiedener Schwierigkeiten konnte die Kommission nun im Geiste der Freundschaft und der Zusammenarbeit wieder tätig werden. Mit der Behandlung des Themas »Konziliarität und Autorität in der Kirche« auf lokaler, regionaler und universaler Ebene hat sie eine Phase der Untersuchung über die ekklesiologischen und kirchenrechtlichen Folgen der sakramentalen Natur der Kirche eingeleitet. Dies wird erlauben, sich mit einigen der grundlegenden noch strittigen Fragen auseinanderzusetzen. Wir sind entschlossen, die dieser Kommission anvertraute Arbeit wie schon in der Vergangenheit unablässig zu unterstützen, und begleiten ihre Mitglieder mit unserem Gebet. 3. Als Hirten haben wir vor allem über unseren Sendungsauftrag nachgedacht, das Evangelium in der heutigen Welt zu verkünden. Diese Sendung – »Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern« (Mt 28,19) – ist heute aktueller und notwendiger denn je, sogar in den traditionell christlichen Ländern. Zudem können wir die Zunahme der Säkularisierung, des Relativismus, ja sogar des Nihilismus vor allem in der westlichen Welt nicht ignorieren. All das erfordert eine erneuerte und machtvolle Verkündigung des Evangeliums, die geeignet ist für die Kulturen unserer Zeit. Unsere Traditionen stellen für uns ein Erbe dar, das beständig mit anderen geteilt, immer wieder vorgelegt und aktualisiert werden muß. Darum müssen wir die Zusammenarbeit und unser gemeinsames Zeugnis vor allen Völkern stärken. 4. Wir haben den Weg zur Bildung der Europäischen Union positiv bewertet. Die Protagonisten dieser großen Initiative werden es nicht versäumen, alle Aspekte zu berücksichtigen, die den Menschen und seine unveräußerlichen Rechte betreffen, vor allem die Religionsfreiheit, die Beweis und Garant für die Achtung jeder anderen Freiheit ist. Bei jeder Initiative zur Vereinigung müssen die Minderheiten mit ihren kulturellen Traditionen und ihren religiösen Besonderheiten geschützt werden. In Europa müssen wir – bei aller Offenheit gegenüber den anderen Religionen und ihrem Beitrag zur Kultur – unsere Bemühungen vereinen, die christlichen Wurzeln, Traditionen und Werte zu bewahren, die Achtung der Geschichte zu gewährleisten sowie zur Kultur des künftigen Europa, zur Qualität der menschlichen Beziehungen auf allen Ebenen, beizutragen. Wie könnten wir in diesem Zusammenhang die ältesten christlichen Zeugen und das hervorragende christliche Erbe des Landes, in dem unsere Begegnung stattfindet, unerwähnt lassen – angefangen bei dem, was uns die Apostelgeschichte mitteilt, wenn sie uns die Gestalt des heiligen Paulus, des Völkerapostels, vor Augen führt. Auf diesem Boden sind die Botschaft des Evangeliums und die antike Kulturtradition miteinander verwachsen. Diese Verbindung, die soviel zu unserem gemeinsamen christlichen Erbe beigetragen hat, bleibt aktuell und wird auch in Zukunft noch Früchte tragen für die Evangelisierung und für unsere Einheit. 5. Wir haben unseren Blick auf die Gegenden der heutigen Welt gerichtet, wo die Christen leben, und auf die Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, insbesondere Armut, Kriege und Terrorismus, aber auch verschiedene Formen von Ausbeutung der Armen, der Emigranten, der Frauen und der Kinder. Wir sind aufgerufen, uns gemeinsam einzusetzen für die Achtung der Menschenrechte, der Rechte eines jeden Menschen, der nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen ist, sowie für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung. Unsere theologischen und ethischen Traditionen können eine solide Grundlage für eine gemeinsame Verkündigung und ein gemeinsames Handeln bieten. Wir möchten vor allem bekräftigen, daß die Ermordung Unschuldiger im Namen Gottes eine Beleidigung Gottes und der Würde des Menschen ist. Wir alle müssen uns für einen erneuerten Dienst am Menschen und für den Schutz des menschlichen Lebens, jedes menschlichen Lebens, einsetzen. Der Friede im Nahen Osten, wo unser Herr gelebt und gelitten hat, gestorben und auferstanden ist und wo seit vielen Jahrhunderten eine große Schar unserer christlichen Brüder und Schwestern lebt, liegt uns zutiefst am Herzen. Wir wünschen uns sehnlichst, daß der Friede in diesem Land wiederhergestellt und das freundschaftliche Zusammenleben seiner verschiedenen Bevölkerungsgruppen sowie der dort befindlichen Kirchen und unterschiedlichen Religionen gestärkt werde. Darum ermutigen wir dazu, engere Beziehungen zwischen den Christen zu knüpfen und einen echten und aufrichtigen interreligiösen Dialog zu pflegen, um jede Form der Gewalt und der Diskriminierung zu bekämpfen. 6. In der gegenwärtigen Zeit wollen wir angesichts der großen Gefahren, denen die Natur und die Umwelt ausgesetzt sind, unserer Besorgnis Ausdruck geben im Hinblick auf die negativen Folgen für die Menschheit und für die gesamte Schöpfung, die sich aus einem wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt ergeben können, der seine Grenzen nicht erkennt. Als Religionsführer sehen wir es als eine unserer Pflichten an, alle Bemühungen zu ermutigen und zu unterstützen, die unternommen werden, um die Schöpfung Gottes zu schützen und den zukünftigen Generationen eine Erde zu hinterlassen, auf der sie leben können. 7. Schließlich wenden sich unsere Gedanken euch allen zu, den Gläubigen unserer Kirchen überall auf der Welt – den Bischöfen, Priestern, Diakonen, Ordensleuten, Männern und Frauen im Laienstand, die sich im kirchlichen Dienst engagieren, sowie allen Getauften. Wir grüßen in Christus die anderen Christen und versichern sie unseres Gebetes und unserer Bereitschaft zum Dialog und zur Zusammenarbeit. Wir grüßen euch alle mit den Worten des Völkerapostels: »Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus« (2 Kor 1,2). Im Phanar, am 30. November 2006. Benedictus PP. XVI / Bartholomaios I. TÜRKISCHE ÜBERSETZUNG DES HEILIGEN STUHLES: «Bugün Rab’bin yarattığı gündür, O’nun için sevinip coşalım» (Mezmur 117,24) ! Biz, Roma’daki Papa XVI. Benediktus ile Ekümenik Patrik I. Bartholomaios’un kardeşçe buluşması, Allah’ın bir eseri olup O’nun armağanıdır. Dua ve paylaşımla, tam birliğe yönelik angajmanımızı yenilemek ve kardeş oluşumuzun sevincini ifade etmek üzere, bir kez daha bu karşılaşmayı mümkün kılan bütün iyiliklerin Yaradanına şükrediyoruz. Bu angajman Rab’bimizin iradesinden kaynaklanıyor ve Mesih’in Kilise’sinin Çobanları olan bizlerin sorumluluğuna dayanıyor. Aynı duygular, aynı kardeşlik tutum, sevgide ve gerçekte işbirliği ve birliğin paylaşımıyla, bu buluşmamızın Katolik ve Ortodoks, hepimiz için, cesaret verici bir işaret olmasını diliyoruz. Kutsal Ruh, Allah’ın istediği şekilde ve istediği zaman, tam birliğin yeniden oluşacağı o büyük günü hazırlamaya bize yardım edecektir. O zaman gerçekten de sevinip coşabileceğiz. 1. Diyalog, dua ve günlük kilise yaşamıyla dünyaya birliğin acil olduğunu gösteren ve ona ulaşabilmek için emin yollar çizen, Rab tarafından kutsanmış saygıdeğer seleflerimizi şükranla andık. Papa VI. Pavlus ve Patrik I. Atenagoras dünyanın kurtuluşu için Mesih İsa’nın ölüp dirildiği Kudüs’e hacılık yolculuğundan sonra, birçok kez burada Fener’de ve Roma’da biraraya geldiler. Bizlere, halen değerini koruyan, şahıslar ve Kiliseler arasındaki ilişkileri destekleyen ve esinleyenin gerçek sevgi diyalog olduğunun altını çizen, ortak bir deklarasyon bıraktılar : « Bu diyalog tek Rab Mesih İsa’ya tam sadakat ve Kiliselerin kendilerine özgü geleneklerine karşılıklı olarak saygıya dayanmalıdır » (Tomos Agapis, 195). Kutsal Peder II. Jean Paul ve Kutsal Peder I. Dimitrios’un karşılıklı ziyaretlerini unutmadık. Papa II. Jean Paul’ün ilk ekümenik ziyareti sırasında, ilahiyatla ilgili karma bir Komisyon kurulacağı ilan edilmişti. Katolik ve Ortodokslardan oluşan bu Komisyonun amacı tam birliği oluşturmaktı. Roma Kilisesi ve Kostantinopolis Kilisesi ile ilgili ilişkilere değin, yüzyıllar boyunca Kiliselerimizin ilişkilerini olumsuz yönde etkileyen eski anatemaları silen görkemli Kilise kararını unutmamız mümkün değildir. Dua ve anlamlı hareketlerle, müminlerimizi bu doğrultuda aktif olmaya davet ediyoruz. 2. Kısa bir süre önce Belgrat’ta, Sırp Ortodoks Kilise’sinin cömertçe misafir ettiği, tüm üyelerin de hazır bulunduğu, ilahiyatla ilgili karma Komisyonunun, ilahiyat diyaloğunu yeniden başlatmasını derin bir sevinçle karşıladık. Çeşitli zorluklardan kaynaklanan birkaç yıllık aradan sonra, Komisyon, dostluk ve işbirliği ruhuyla, yeniden çalışmaya başlayabilmiştir. Yerel, bölgesel ve evrensel düzeyde « Kilise’de uzlaştırma ve otorite » konusunu işleyen Komisyon, Kilise’nin Kutsal sırlarına yönelik doğasına, kilise ve kilise hukukuyla ilgili etkileri inceleme safhasına girmiştir. Bu da, halen tartışma konusu olan, başlıca sorunları ele almayı sağlayacaktır. Geçmişte olduğu gibi, bu Komisyona emanet edilen çalışmayı hiç durmadan desteklemeye kararlıyız ve üyelerine de dualarımızla refakat edeceğiz. 3. Çoban olarak, en başta günümüz dünyasına İncil’i müjdeleme misyonu hakkında düşündük. «Gidin, bütün ulusları öğrencim yapın» (Matta 28, 19) misyonu, geleneksel olarak Hıristiyan kökenli ülkelerde bile her zamankinden fazla güncelliğini korumaktadır. Özellikle batı dünyasında gözlenen sekülarizasyonun, bağıntıcılığın ve nihilizmin artışı gözardı edilemez. Bütün bunlar, İncil’i günümüz kültürlerine uygun, yenilenmiş ve kuvvetli bir şekilde müjdelemeyi gerektiriyor. Geleneklerimiz, sürekli paylaşılması, önerilmesi ve güncelleştirilmesi gereken bir zenginlik oluşturmaktadırlar. Bu nedenle, bütün uluslar önünde, işbirliğimizi güçlendirip ortak tanıklıkta bulunmamız gerekiyor. 4. Avrupa birliğinin oluşumunda katedilen yolu olumlu değerlendirdik. Bu büyük girişimin önderleri, insanla ilgili her şeyi ve haklarına ilişkin, özellikle bütün özgürlüklerin tanığı ve kefili olan inanç özgürlüğünü şüphesiz göz önünde tutacaklardır. Azınlıklar, her birleşme girişiminde, kültürel ve inanç özgüllükleriyle korunmalıdırlar. Bizler, Avrupa’da diğer dinlere ve kültürel katkılarına açık olmakla birlikte, tarihe saygı duyarak, gelecekteki Avrupa’nın kültürüne ve insanlar arası ilişkilerin niteliğine her düzeyde katkıda bulunma amacıyla, bağlı olduğumuz kökenleri, gelenekleri ve Hıristiyan değerleri koruma gayretinde birleşmeliyiz. Ulusların Havarisi hakkında, Havarilerin İşleri Kitabının söyledikleriyle başlayarak, buluşmamızın gerçekleştiği bu toprakların çok eski tanıkları ve görkemli Hıristiyan zenginliklerini bu ortamda, anmamak mümkün değil. Bu topraklarda, İncil’deki mesajla eski kültürel gelenek birleştiler. Halen güncelliğini koruyan ortak olan Hıristiyan mirasımıza büyük katkıda bulunan bu bağ, gelecekte İncil ve birlik doğrultusunda meyveler vermeye devam edecek. 5. Hıristiyanların günümüz dünyasında yaşadıkları bazı yerlere dikkatimizi yönelttik. Onlar bu yerlerde yoksulluk, savaş ve terorizme karşı koyuyorlar, aynı zamanda da yoksullar, göçmenler, kadınlar ve çocuklar da farklı şekillerde sömürülüyorlar. İnsan Tanrı’nın imgesi ve O’na benzer yaratıldığından, bizler insan hakları doğrultusunda, her insana yönelik ekonomik, sosyal ve kültürel gelişme yönünde de, beraber etkin olmaya çağrılmaktayız. Teolojik ve etik geleneklerimiz, söylev vermede ve hareket etmede ortak davranmamıza, sağlam bir temel oluşturabilirler. Herşeyden önce, Allah adına masum kişileri öldürmenin hem Allah’ı hem de insan saygınlığını incittiğini beyan ederiz. Hepimiz, insana yeni bir hizmet vermek ve insan hayatını korumak için girişimde bulunmalıyız. Rab’bimizin yaşadığı, acı çektiği, öldüğü ve dirildiği ve yüzyıllardan beri sayısız Hıristiyan kardeşlerimizin yaşamış olduğu Orta Doğu toprakları yüreklerimizde önemli bir yer tutmaktadır. Tüm kalbimizle bu topraklarda barışın yeniden oluşması ve çeşitli toplumlar, Kiliseler ve değişik dinler arasında birlikte yaşamın içtenlikle sürdürülerek güç kazanmasını candan arzuluyoruz. Bu nedenle, şiddet ve ayrımcılığın her şekliyle, mücadele etmek için, hem Hıristiyanlar arasında sıkı ilişkilerin, hem de dinlerarası gerçek ve dürüst diyalog ilişkilerinin kurulmasını teşvik ediyoruz. 6. Günümüzde, doğanın karşı karşıya bulunduğu tehlikeler yüzünden, bütün insanlık ve yaradılışa yansıyacak, olumsuz etkilerin bizleri endişelendirdiğini ifade etmek istiyoruz ve bunların sınır tanımayan ekonomik ve ilahiyat bilimsel gelişmeleriyle karşı karşıya kalınabilir. Din sorumluları olarak, Allah’ın yarattığını korumak ve gelecek nesillere yaşanabilir bir dünya bırakabilmek için, sarfedilen çabaları cesaretlendirip desteklemeyi bir görev sayıyoruz. 7. Son olarak, dünyanın her tarafında bulunan Kiliselerimizin müminleri, episkopos, papaz, diakos, rahip, rahibe, Kilise hizmetinde kadın ve erkek laikler ve tüm vaftizliler düşüncemiz sizlere yöneliyor. Diğer Hıristiyanları da Mesih’te selamlıyor, diyalog ve işbirliğine hazır olduğumuzu ve dua edeceğimizi temin ediyoruz. Ulusların Havarisinin sözleriyle hepinizi selamlıyoruz : «Babamız Tanrı’dan ve Rab İsa Mesih’ten sizlere lütuf ve esenlik olsun» (2 Korintoslular 1, 2). Fener, 30 Kasım 2006. XVI. Benediktus / I. Bartholomaios [ENDE DES FÜNFTEN ERINNERUNGSEINTRAGES ZUR APOSTOLISCHEN REISE VON BENEDIKT XVI. IN DIE TÜRKEI / 2006.] Bisher auf Deutsch und Türkisch ins Blogbuch übernommen: 1. Erinnerungseintrag für den 28. 11. 2006: Ansprache beim Treffen mit dem Präsidenten für Religiöse Angelegenheiten 2. Erinnerungseintrag für den 28. 11. 2006: Ansprache beim Treffen mit dem bei der Türkischen Republik akkreditierten Diplomatischen Korps 3. (Erinnerungs)eintrag für den 29. 11. 2006: Predigt bei der Heiligen Messe im Nationalen Marienheiligtum Meryem Ana Evi in Ephesus 4. Erinnerungseintrag für den 29. 11. 2006: Ansprache bei der Begegnung mit Seiner Heiligkeit Patriarch Bartholomaios I. in der Patriarchalkirche St. Georg im Phanar, İstanbul 5. Erinnerungseintrag für den 30. 11. 2006 (siehe oben): Ansprache bei der Göttlichen Liturgie zum Hochfest des heiligen Apostels Andreas und "Gemeinsame Erklärung" mit Patriarch Bartholomaios I. in der Patriarchalkirche St. Georg im Phanar, İstanbul Sunday, October 13. 2013
MARIANISCHER TAG IM JAHR DES ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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15:30
Comments (0) Trackback (1) MARIANISCHER TAG IM JAHR DES GLAUBENS MIT PAPST FRANZISKUS
Die Original-Marienstatue aus Fatima ist schon gestern per Flugzeug zur Begehung des großen Marientages im Jahr des Glaubens nach Rom gekommen. Nach einer großen Prozession wurde sie um 17 Uhr nachmittags von Seiner Heiligkeit Papst Franziskus entgegengenommen und auf dem Petersplatz inthronisiert. Dazu hat der Heilige Vater die folgende Katechese über den Glauben der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria gehalten, die ich von der Internetseite des Heiligen Stuhles in der dort angebotenen deutschsprachigen Version übernehme:
KATECHESE SEINER HEILIGKEIT PAPST FRANZISKUS ZUM MARIANISCHEN TAG AUS ANLASS DES JAHRES DES GLAUBENS Auf dem Petersplatz am Samstag, dem 12. Oktober 2013: Liebe Brüder und Schwestern, dieses Treffen im Jahr des Glaubens ist Maria, der Mutter Christi und der Kirche, unserer Mutter gewidmet. Ihre Statue, die aus Fatima gekommen ist, helfe uns, ihre Gegenwart unter uns zu erfahren. Das ist eine Wirklichkeit: Maria führt uns immer zu Jesus. Sie ist eine Frau des Glaubens, eine wahrhaft Glaubende. Wir können uns fragen: Wie war der Glaube Marias? 1. Das erste Element ihres Glaubens ist dieses: Der Glaube Marias löst den Knoten der Sünde (vgl. Lumen Gentium, 56). Was bedeutet das? Die Konzilsväter haben ein Wort des heiligen Irenäus übernommen, der sagt, dass „der Knoten des Ungehorsams der Eva durch den Gehorsam Marias gelöst [wurde]; denn was die Jungfrau Eva durch ihren Unglauben angebunden hatte, das löste die Jungfrau Maria durch ihren Glauben“ (Adversus Haereses III, 22,4). Der „Knoten“ des Ungehorsams, der „Knoten“ des Unglaubens. Wenn ein Kind der Mutter oder dem Vater nicht gehorcht, bildet sich, so könnten wir sagen, ein kleiner „Knoten“. Das geschieht, wenn das Kind sich bei seinem Handeln bewusst ist, was es tut, besonders wenn dabei eine Lüge mit im Spiel ist. In diesem Augenblick vertraut es der Mutter und dem Vater nicht. Ihr wisst, wie oft das geschieht! Da muss dann die Beziehung zu den Eltern von diesem Fehler gereinigt werden; das Kind bittet nämlich um Verzeihung, damit wieder Harmonie und Vertrauen herrsche. Etwas Ähnliches passiert bei unserer Beziehung zu Gott. Wenn wir auf ihn nicht hören, folgen wir nicht seinem Willen, vollziehen wir konkrete Handlungen, durch die wir einen Mangel an Vertrauen in ihn zeigen – und das ist die Sünde; sie bildet sich wie ein Knoten in unserem Innern. Und diese Knoten nehmen uns den Frieden und die Gelassenheit. Sie sind gefährlich, denn mehrere Knoten können zu einem Knäuel werden, das immer schmerzhafter wird und immer schwieriger zu lösen ist. Aber für Gottes Barmherzigkeit – das wissen wir – ist nichts unmöglich! Auch die verworrensten Knoten lösen sich mit seiner Gnade. Und Maria hat mit ihrem „Ja“ Gott die Tür geöffnet, damit er die Knoten des im Alten Bund begangenen Ungehorsams löse. Sie ist die Mutter, die uns mit Geduld und Zärtlichkeit zu Gott führt, damit er die Knoten unserer Seele mit seiner väterlichen Barmherzigkeit löse. Jeder von uns hat einige, und wir können uns in unserem Herzen fragen: Welche Knoten gibt es in meinem Leben? „Vater, die Meinen kann man nicht lösen!“ Aber das ist ein Irrtum! Alle Knoten des Herzens, alle Knoten des Gewissens können gelöst werden. Bitte ich Maria, dass sie mir helfe, Vertrauen in die Barmherzigkeit Gottes zu haben, um sie zu lösen, um mich zu ändern? Sie, die Frau des Glaubens wird uns sicher sagen: „Geh weiter, geh zum Herrn, er versteht dich.“ Und sie führt uns an der Hand, die Mutter, in den Arm des Vaters, des Vaters der Barmherzigkeit. 2. Das zweite Element: Der Glaube Marias gibt Jesus einen menschlichen Leib. Das Konzil sagt: „Im Glauben und Gehorsam gebar sie den Sohn des Vaters auf Erden, und zwar ohne einen Mann zu erkennen, vom Heiligen Geist überschattet“ (Lumen Gentium, 63). Auf diesen Punkt haben die Kirchenväter sehr beharrt: Maria empfing Jesus im Glauben und dann im Fleisch, als sie „ja“ zur Botschaft sagte, die Gott durch den Engel an sie richtete. Was will dies besagen? Dass Gott nicht Mensch werden wollte, indem er unsere Freiheit überging; dass er durch die freie Zustimmung Marias, durch ihr „Ja“ kommen wollte. Er hat sie gefragt: „Bist du dafür bereit?“ Und sie hat geantwortet: „Ja.“ Was aber in der Jungfrau Maria auf einzigartige Weise erfolgt ist, geschieht auf geistlicher Ebene auch in uns, wenn wir das Wort Gottes mit bereitem und aufrichtigem Herzen aufnehmen und es in die Tat umsetzen. Es ist so, als ob Gott in uns Fleisch annehmen würde: Er kommt, um in uns zu wohnen, damit er in denen Wohnung nehme, die ihn lieben und sein Wort befolgen. Es ist nicht einfach, dies zu verstehen, aber, ja, es ist einfach, es im Herzen zu spüren. Denken wir, die Menschwerdung Jesu sei nur ein Geschehen der Vergangenheit, das uns nicht persönlich betrifft? An Jesus zu glauben bedeutet, ihm mit der Demut und dem Mut Marias unser Fleisch anzubieten, damit er weiter unter den Menschen wohnen kann; es bedeutet, ihm unsere Hände anzubieten, um die Kleinen und die Armen zu liebkosen; unsere Füße, um den Brüdern entgegenzugehen; unsere Arme, um den, der schwach ist, zu stützen und um im Weinberg des Herrn zu arbeiten; unseren Geist, um im Licht des Evangeliums Pläne auszudenken und zu machen; und vor allem aber unser Herz anzubieten, um nach dem Willen Gottes zu lieben und Entscheidungen zu treffen. All das geschieht dank des Wirkens des Heiligen Geistes. Und so mögen wir die Werkzeuge Gottes sein, damit Jesus in der Welt durch uns handle. 3. Und das letzte Element ist der Glaube Marias als Weg: Das Konzil sagt, dass Maria „den Pilgerweg des Glaubens“ ging (ebd., 58). Deswegen geht sie uns auf diesem Pilgerweg voran, begleitet und stützt sie uns. Inwiefern war der Glaube Marias ein Weg? In dem Sinn, dass ihr ganzes Leben darin bestand, ihrem Sohn zu folgen: Er – Jesus – ist die Straße, und er ist der gegangene Weg. Im Glauben fortzuschreiten, auf diesem geistlichen Pilgerweg des Glaubens voranzukommen heißt nichts anderes, als Jesus zu folgen; als ihn zu hören, sich von seinen Worten leiten zu lassen; zu sehen, wie er sich verhält, und unsere Füße in seine Spur zu setzen; so wie er gesinnt zu sein und sich zu verhalten: Und wie ist Jesus gesinnt und wie verhält er sich? Demut, Barmherzigkeit, Nähe zu zeigen, aber auch Heuchelei, Falschheit, Götzendienst entschieden abzulehnen. Der Weg Jesu ist der Weg der Liebe, die treu ist bis zum Ende, bis zur Hingabe des Lebens, es ist der Weg des Kreuzes. Deshalb geht der Weg des Glaubens über das Kreuz. Maria hat dies von Anfang an verstanden, als Herodes den eben erst geborenen Jesus umbringen wollte. Dann aber wurde dieses Kreuz schwerer, als Jesus abgelehnt wurde: Maria war immer bei Jesus, sie folgte Jesus mitten im Volk, sie hörte das Geschwätz, den Hass jener, die den Herrn nicht liebten. Und dieses Kreuz hat sie getragen. Da trat der Glaube Marias dem Unverständnis und der Verachtung entgegen. Als die „Stunde“ Jesu kam, d.h. die Stunde seines Leidens: Da war der Glaube Marias das Flämmchen in der Nacht, jenes Flämmchen in dunkelster Nacht. In der Nacht des Karsamstags hat Maria gewacht. Ihr Flämmchen, klein und doch hell, brannte bis zum Morgen der Auferstehung, und als die Nachricht zu ihr drang, dass das Grab leer sei, breitete sich in ihrem Herzen die Freude des Glaubens aus, der christliche Glaube an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Denn der Glaube führt uns immer zur Freude, und sie ist die Mutter der Freude. Sie lehre uns, diese Straße der Freude zu gehen und diese Freude zu leben! Dies ist der Gipfel – diese Freude, diese Begegnung von Jesus und Maria, stellen wir uns doch vor, wie es war … Dies ist der Gipfel des Glaubensweges Marias und der Kirche. Wie ist unser Glaube? Halten wir ihn am Brennen, wie Maria, auch in den schwierigen, in den dunklen Augenblicken? Habe ich die Freude des Glaubens gespürt? Heute Abend, Mutter, danken wir dir für deinen Glauben als starke und demütige Frau; wir erneuern unsere Hingabe an dich, du Mutter unseres Glaubens. Amen. [ENDE DER ANSPRACHE DES PAPSTES FRANZISKUS AM VORABEND DES MARIANISCHEN TAGES IM JAHR DES GLAUBENS.] Wir feiern heute zu Beginn dieser neuen Woche im ganzen Bistum Eichstätt das Fest Unserer Lieben Frau vom heiligen Rosenkranz. Dies trifft sich sehr gut, eben heute nach dem Willen des Papstes der große marianische Fatimatag im Jahr des Glaubens begangen wird. Die päpstliche Messe unter Verwendung der lateinischen Missa de Angelis begann um 10.30 Uhr. Sehr schön waren auch Fürbitten der Meßfeier: sie hatten jeweils eine längere lateinische Einleitung und wurden dann in unterschiedlichen Sprachen weitergeführt. Am heutigen 13. Oktober 2013 hat der Heilige Vater dann einen ausdrücklichen Gebetsakt gesetzt, um sich mit allen Generationen der Gottesmutter Maria anzuvertrauen. Dabei verwendete er das folgende Gebet, welches ich aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt habe: [WEIHEGEBET DES HEILIGEN VATERS FRANZISKUS AM 13. OKTOBER 2013 GEGENÜBER MARIA ALS UNSERER LIEBEN FRAU VON FATIMA:] Selige Jungfrau Maria von Fatima, mit erneuter Dankbarkeit für Deine mütterliche Gegenwart vereinen wir unsere Stimme mit jener aller Generationen, die Dich selig preisen. Im Blick auf Dich feiern wir die großen Werke Gottes, der nie müde wird, sich mit Barmherzigkeit der Menschheit zuzuwenden, die vom Bösen geplagt und von der Sünde verwundet ist, um sie zu heilen und zu retten. Empfange mit mütterlichem Wohlwollen den Akt der Hingabe, den wir heute vertrauensvoll verrichten, vor diesem Deinen für uns so liebenswerten Bild. Wir sind sicher, daß in Deinen Augen jeder von uns wertvoll ist und daß Dir nichts von all dem fremd ist, was unsere Herzen beherbergen. Wir lassen uns anrühren von Deinem mildreichen Blick, und wir erfahren die tröstende Liebkosung Deines Lächelns. Bewahre unser Leben in Deinen Armen: segne und stärke jedes Begehren nach dem Guten; belebe und ernähre unseren Glauben; stütze und erleuchte unsere Hoffnung; entfache und beseele die Liebe; führe uns alle auf dem Weg der Heiligkeit. Lehre uns Deine eigene Liebe des Vorranges für die Kleinen und Armen, für die Ausgeschlossenen und Leidenden, für die Sünder und die im Herzen Gebrochenen: vereine alle unter Deinem Schutz, und übergib alle Deinem geliebten Sohn, unserem Herrn Jesus. Amen. [ENDE DES PÄPSTLICHEN GEBETES ALS AKT DES ANVERTRAUENS AN MARIA IN EIGENER ÜBERSETZUNG.] Wednesday, April 3. 2013
PAPST FRANZISKUS IM JAHR DES ... Posted by Padre Alex / Dr. Alexander Pytlik
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22:10
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Seit meinem letzten Geburtstag hat die (Katholische) Kirche mit all ihren Patriarchaten, Bistümern und anderen Territorien sowie mit all ihren 23 unterschiedlichen Rituskirchen wieder einen für die Verfassung der Kirche unerläßlichen Felsenmann als Papst und Nachfolger des heiligen Apostels Petrus, nicht nur gültig gewählt von Kardinälen nach dem rechtskräftigen Rücktritt von Benedikt XVI., sondern gleichzeitig direkt erwählt durch Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Papst Franziskus will vor allem durch klare Impulse den persönlichen Glauben der ihm anvertrauten Menschen auf dem ganzen Erdkreis stärken. Viele Erwartungen werden in ihn gesetzt, die ein einzelner Mensch normalerweise nie erfüllen könnte. Wir dürfen also über das gesamte Pontifikat sehr gespannt sein, und angesichts des höchsten Festes der Christenheit, des Ostersonntags mit der Osternacht, übernehme ich von den Seiten des Heiligen Stuhles die Ansprache des Heiligen Vaters bei der heutigen Generalaudienz in Rom (Petersplatz):
[BEGINN DER ERSTEN KATECHESE ZU OSTERN:] Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag! Heute nehmen wir die Katechesen zum Jahr des Glaubens wieder auf. Im Glaubensbekenntnis sagen wir immer wieder dieses Wort: Er »ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift«. Eben dieses Ereignis feiern wir: die Auferstehung Jesu, das Zentrum der christlichen Botschaft, die von Anfang an zu hören war und weitergegeben wurde, um bis zu uns zu gelangen. Der hl. Paulus schreibt an die Christen von Korinth: »Vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf« (1 Kor 15,3 – 5). Dieses kurze Glaubensbekenntnis verkündigt das Ostergeheimnis, mit den ersten Erscheinungen des Auferstandenen vor Petrus und dann vor den Zwölf: Der Tod und die Auferstehung Jesu sind der Kern unserer Hoffnung. Ohne diesen Glauben an den Tod und die Auferstehung Jesu wäre unsere Hoffnung schwach, wäre sie nicht einmal Hoffnung, und gerade der Tod und die Auferstehung Jesu sind der Kern unserer Hoffnung. Der Apostel sagt: »Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden« (V. 17). Leider hat man oft versucht, den Glauben an die Auferstehung Jesu zu verdunkeln, und auch bei den Gläubigen selbst haben sich Zweifel eingeschlichen. Ein bisschen »Rosenwasser«-Glaube, wie wir sagen, ein verwässerter Glaube: Das ist kein starker Glaube. Und das aus Oberflächlichkeit, manchmal aus Gleichgültigkeit, beschäftigt mit tausend Dingen, die man für wichtiger hält als den Glauben, oder aus einer nur horizontalen Sichtweise des Lebens heraus. Aber gerade die Auferstehung öffnet uns auf die größere Hoffnung hin, weil sie unser Leben und das Leben der Welt auf die ewige Zukunft Gottes hin öffnet, auf die vollkommene Glückseligkeit, auf die Gewissheit, dass das Böse, die Sünde, der Tod überwunden werden können. Und das führt dazu, die täglichen Wirklichkeiten mit mehr Vertrauen zu leben, ihnen mit Mut und Einsatz zu begegnen. Die Auferstehung Christi erleuchtet diese täglichen Wirklichkeiten mit einem neuen Licht. Die Auferstehung Christi ist unsere Kraft! Aber wie ist uns die Glaubenswahrheit der Auferstehung Christi weitergegeben worden? Im Neuen Testament gibt es zwei Arten von Zeugnissen: einige in der Form eines Glaubensbekenntnisses, also kurze Formeln, die auf den Kern des Glaubens verweisen; andere wiederum haben die Form eines Berichts über das Ereignis der Auferstehung und der damit verbundenen Tatsachen. Die erste, die Form des Glaubensbekenntnisses, ist zum Beispiel die, die wir gerade vernommen haben, oder die im Brief an die Römer, wo der hl. Paulus schreibt: »Wenn du mit deinem Mund bekennst: ›Jesus ist der Herr‹ und in deinem Herzen glaubst: ›Gott hat ihn von den Toten auferweckt‹, so wirst du gerettet werden« (10,9). Von den ersten Schritten der Kirche an ist der Glaube an das Geheimnis von Tod und Auferstehung Jesu felsenfest und ganz deutlich. Heute möchte ich jedoch bei der zweiten Form verweilen, die wir in den Evangelien finden, beim Zeugnis in Form eines Berichts. Vor allem sehen wir, dass die ersten Zeuginnen dieses Ereignisses die Frauen waren. Als eben die Sonne aufgeht, kommen sie zum Grab, um den Leib Jesu zu salben, und finden das erste Zeichen: das leere Grab (vgl. Mk 16,1). Dann folgt die Begegnung mit einem Boten Gottes, der verkündigt: Jesus von Nazaret, der Gekreuzigte, ist nicht hier; er ist auferstanden (vgl. V. 5 – 6). Die Frauen sind von der Liebe getrieben und können diese Verkündigung mit Freude annehmen: Sie glauben und geben es sofort weiter. Sie behalten es nicht für sich, sie geben es weiter. Die Freude zu wissen, dass Jesus lebt, die Hoffnung, die das Herz erfüllt, lässt sich nicht im Zaum halten. Das sollte auch in unserem Leben geschehen. Wir müssen die Freude spüren, Christen zu sein! Wir glauben an einen Auferstandenen, der das Böse und den Tod überwunden hat! Wir müssen den Mut haben »hinauszugehen«, um diese Freude und dieses Licht an alle Orte unseres Lebens zu bringen! Die Auferstehung Christi ist unsere größte Gewissheit; sie ist der kostbarste Schatz! Wie sollten wir diesen Schatz, diese Gewissheit nicht mit den anderen teilen? Sie ist nicht nur für uns da, sie ist da, um weitergegeben zu werden, um sie den anderen zu schenken, um sie mit den anderen zu teilen. Gerade das ist unser Zeugnis. Ein weiteres Element: In den Glaubensbekenntnissen des Neuen Testaments werden als Zeugen der Auferstehung nur Männer erwähnt, die Apostel, aber nicht die Frauen. Das liegt daran, dass nach dem jüdischen Gesetz jener Zeit Frauen und Kinder kein verlässliches, glaubwürdiges Zeugnis geben konnten. In den Evangelien dagegen haben die Frauen eine erstrangige, grundlegende Rolle. Hier können wir ein Element erblicken, das für die Geschichtlichkeit der Auferstehung spricht: Wenn sie eine erfundene Tatsache wäre, dann wäre sie im Kontext jener Zeit nicht mit dem Zeugnis von Frauen verbunden worden. Die Evangelisten berichten jedoch einfach das, was geschehen ist: Die Frauen sind die ersten Zeuginnen. Das heißt, dass Gott nicht nach menschlichen Maßstäben auserwählt: Die ersten Zeugen der Geburt Jesu sind die Hirten, einfache und bescheidene Menschen; die ersten Zeuginnen der Auferstehung sind die Frauen. Und das ist schön. Und das ist ein bisschen die Sendung der Frauen: der Mütter, der Frauen! Den Kindern, den Enkeln Zeugnis geben, dass Jesus lebt, dass er der Lebendige ist, dass er auferstanden ist! Mütter und Frauen, gebt weiter dieses Zeugnis! Für Gott zählt das Herz, es zählt, wie offen wir für ihn sind, ob wir wie Kinder sind, die Vertrauen haben. Das bringt uns jedoch auch zum Nachdenken darüber, dass die Frauen in der Kirche und auf dem Glaubensweg eine besondere Rolle gehabt haben und auch heute haben, um dem Herrn die Türen zu öffnen, ihm nachzufolgen und sein Antlitz zu vermitteln, denn der Blick des Glaubens bedarf immer des schlichten und tiefen Blicks der Liebe. Die Apostel und die Jünger tun sich schwerer zu glauben. Die Frauen nicht. Petrus läuft zum Grab, bleibt aber beim leeren Grab stehen; Thomas muss mit seinen Händen die Wunden des Leibes Jesu berühren. Auch auf unserem Glaubensweg ist es wichtig zu wissen und zu spüren, dass Gott uns liebt, und keine Angst zu haben, ihn zu lieben: Den Glauben bekennt man mit Mund und Herz, mit Worten und mit Liebe. Nach den Erscheinungen vor den Frauen folgen weitere. Jesus wird auf neue Weise gegenwärtig: Er ist der Gekreuzigte, aber sein Leib ist verherrlicht; er ist nicht zum irdischen Leben zurückgekehrt, sondern in einem neuen Zustand. Anfangs erkennen sie ihn nicht wieder, und nur durch seine Worte und seine Gesten werden die Augen geöffnet: Die Begegnung mit dem Auferstandenen verwandelt, gibt dem Glauben eine neue Kraft, eine unerschütterliche Grundlage. Auch für uns gibt es viele Zeichen, in denen der Auferstandene sich zu erkennen gibt: die Heilige Schrift, die Eucharistie, die anderen Sakramente, die Nächstenliebe, jene Gesten der Liebe, die einen Strahl des Auferstandenen bringen. Lassen wir uns erleuchten von der Auferstehung Christi, lassen wir uns von seiner Kraft verwandeln, damit auch durch uns in der Welt die Zeichen des Todes den Zeichen des Lebens weichen. Ich habe gesehen, dass auf dem Platz viele junge Menschen sind. Da sind sie! Zu euch sage ich: Tragt diese Gewissheit voran: Der Herr lebt und geht an eurer Seite im Leben. Das ist eure Sendung! Tragt diese Hoffnung voran. Bleibt in dieser Hoffnung verankert: mit diesem Anker, der im Himmel ist. Haltet das Seil fest, bleibt in dieser Hoffnung verankert und tragt sie weiter. Ihr, die Zeugen Jesu, tragt das Zeugnis voran, dass Jesus lebt, und das wird uns Hoffnung schenken, es wird dieser Welt Hoffnung schenken, die ein bisschen gealtert ist durch die Kriege, durch das Böse, durch die Sünde. Voran, ihr jungen Menschen! [ENDE DER ERSTEN KATECHESE VON PAPST FRANZISKUS.] Manche Katholiken begehen das hohe Osterfest aus ökumenischen Gründen und mit Erlaubnis des Heiligen Stuhles in diesem Jahr wesentlich später und stehen also mitten in der Fastenzeit: sie feiern die wahre Auferstehung des Christus Jesus gemeinsam mit orthodoxen und orientalischen Christen (im Nahen Osten), die noch nicht in voller Einheit mit dem Bischof von Rom sind. Unabhängig davon wünsche ich allen eine gnadenreiche Osterzeit, die wenigstens bis zum Pfingstmontag zum vollen Ausdruck kommen soll, auch in der Freude über den neuen Papst Franziskus! Euer Padre Alex - Dr. Alexander Pytlik |
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