A) Leserbrief im Jan. 1995 als Reaktion auf einen Artikel in einer Kirchenzeitung, der unter dem Titel "Wenn ein Kind ungetauft stirbt" nicht umfassend genug die kirchliche Lehre zur Kindertaufe und ihren Konsequenzen dargelegt hatte:

Ein wichtiger Hinweis, bevor Du liest: Leserbriefe können eine Thematik meist nicht wirklich in der nötigen Ausführlichkeit mit allen Blickwinkeln und möglichen Argumenten abdecken - zudem sind sie aufgrund einer bestimmten Antwort auf eine bestimmte Kritik oder Fragestellung von vornherein immer der Gefahr einer momentanen Einseitigkeit ausgesetzt, dies muß bei Durchsicht jeglichen Leserbriefes immer im Auge behalten werden. Padre Alex - Vizeoffizial Mag. theol. Mag. theol. Dr. iur. can. Alexander Pytlik

Internationale Startseite - Deutsche Startseite - E-Mail
Wissenschaftliche Beiträge - Öffentliche Stellungnahmen
(Padre Alex)


A) >> Zunächst scheint mir das eigentliche Thema im Beitrag zu kurz gekommen. Ich möchte zuerst das Credo des Gottesvolkes Papst Pauls VI. zitieren: "Die Taufe soll auch schon den Kindern im frühen Alter gespendet werden, die sich keiner persönlichen Sündenschuld bewußt sind, damit sie nicht der übernatürlichen Gnade verlustig gehen und 'wiedergeboren werden aus dem Wasser und dem Heiligen Geist' zum göttlichen Leben in Jesus Christus." Die Unterlassung der Taufe bei Kindern bewirkt demnach das Nichterreichen der übernatürlichen Gnade. Die Tatsächlichkeit der von Theologen diskutierten Ersatzmittel der sakramentalen Taufe kann aus der Offenbarung nicht bewiesen werden. Gemäß L. Ott steht auch nach dem II. Vatikanum (1969) fest (de fide): "Die Seelen, die im Stand der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der beseligenden Anschauung Gottes ausgeschlossen." (Grundriß der Dogmatik, S. 138). Ein Zustand natürlicher Glückseligkeit erscheint möglich. Daß aber der Weg der ungetauften Kinder zum ewigen Heil im Vollsinn bzw. zur Anschauung Gottes für den Autor des Artikels so gut wie sicher ist, scheint von den Offenbarungsdaten her nicht gedeckt. Auch im neuen Katechismus wird bezüglich eines möglichen Heilsweges eher vorsichtig formuliert: "berechtigen uns zu der Hoffnung" (Nr. 1261). Obwohl der "Limbus puerorum" weder im zitierten Credo noch im "Weltkatechismus" direkt erwähnt wird, kann man ihn nicht einfach für heute aufgegeben erklären - der Verfasser des Artikels macht es sich hier zu leicht. Pius VI. nahm jedenfalls die Lehre vom "Limbus puerorum" gegen die jansenistische Mißdeutung im Sinne des pelagianischen mittleren Zustandes zwischen Verdammnis und Reich Gottes in Schutz (DS 2626). - Gefehlt hat mir abschließend vor allem die klare Erinnerung an die Nottaufe bzw. der letzte Satz der Nr. 1261 des neuen Katechismus: "Die Kirche bittet die Eltern eindringlich, die Kinder nicht daran zu hindern, durch das Geschenk der heiligen Taufe zu Christus zu kommen."

Mit freundlichen Grüßen <<

B) Leserbrief am 17. März 1997 als Reaktion auf eine kirchliche "Gratiszeitung" unter dem Titel "Weiterhin Pflicht katholischer Eltern zur frühen Taufe!"

>> Anläßlich Ihres "round table" zur hl. Taufe darf ich schon auf den Canon 867 des gültigen Kirchenrechtes von 1983 (nach dem letzten Konzil!) hinweisen: "Die Eltern sind verpflichtet, dafür zu sorgen, daß ihre Kinder innerhalb der ersten Wochen getauft werden (...) Wenn sich ein Kind in Todesgefahr befindet, ist es unverzüglich zu taufen." Der katholische Glaube leuchtet in dieser heilsamen Rechtsnorm auf, warum wurde dies nicht in Ihrer Zeitschrift verkündet?

Mit freundlichen Grüßen <<


Du möchtest Dein Kind zur Taufe anmelden? Du verstehst etwas nicht oder hast eine konkrete Frage bzw. Kritik? Dann nichts wie auf, direkt zum Padre, am besten gleich per eMail oder mittels Formular.

Internationale Startseite - Deutsche Startseite
Wissenschaftliche Beiträge - Öffentliche Stellungnahmen
(Padre Alex / Kirchenrektor Dr. Alexander Pytlik)